Podcasts

Menschenrechtliche Sorgfaltspflicht

Worum geht es bei der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht? Wie setzen Schweizer Unternehmen die Sorgfaltspflicht gemäss den UNO-Leitprinzipien um? Was haben sie gelernt, und wo liegen die Herausforderungen? Welche regulatorischen Entwicklungen kommen auf die Unternehmen zu, und wie können sie sich am besten darauf vorbereiten?

In einer Serie von vier Podcasts diskutieren Experten verschiedener Schweizer Unternehmen und des Zentrums für Menschenrechtsstudien der Universität Zürich diese und weitere Fragen.

Interview mit Peter Nestor, Global Head of Human Rights bei Novartis (in Englisch)

Wie setzt Novartis die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht um, und wie können andere Unternehmen diesem Beispiel folgen?

Barbara Dubach spricht mit Peter Nestor, Global Head of Human Rights bei Novartis, über die Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht in einem globalen Pharmaunternehmen.

Interview mit Prof. Christine Kaufmann, Präsidentin vom Zentrum für Menschenrechtsstudien der Universität Zürich (in Englisch)

Christine Kaufmann, was müssen Unternehmen über die steigenden Erwartungen und regulatorischen Entwicklungen im Bereich der verantwortungsvollen Unternehmensführung wissen?

Barbara Dubach interviewt Prof. Dr. Christine Kaufmann, Präsidentin des Zentrums für Menschenrechtsstudien der Universität Zürich, zu regulatorischen Entwicklungen im Bereich der verantwortungsvollen Unternehmensführung in der Schweiz und im Ausland – Chancen und Herausforderungen für Schweizer Unternehmen.

Über die Podcast-Serie (in Englisch)

Die Podcast-Serie wurde initiiert vom Bund und entstand in Zusammenarbeit mit Focus Right und engageability.

Entwickelt wurde sie für alle, die sich für die Praxis verantwortungsvollen Wirtschaftens interessieren oder Anregungen suchen, um menschenrechtliche Sorgfaltspflichten in ihrem Unternehmen einzuführen oder weiterzuentwickeln.

Nachhaltige Wirtschaft

Das Nationale Forschungsprogramm „Nachhaltige Wirtschaft: ressourcenschonend, zukunftsfähig, innovativ“ (NFP 73) hat zum Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse zu einer nachhaltigen Wirtschaft mit schonendem Umgang mit den natürlichen Ressourcen, mehr Wohlstand und erhöhter Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Schweiz zu erarbeiten.

Die ersten Projekte des NFP 73 haben ihre Forschung abgeschlossen. Ab September 2022 werden regelmässig Podcasts publiziert. Mit freundlicher Genehmigung finden Sie diese Podcasts auch hier:

„Mehr produzieren, aber den Umweltfussabdruck reduzieren- digitale Innovationen können hier einen grossen Beitrag leisten“, mit Prof. Dr. Robert Finger

In der Schweiz sind knapp 49’000 landwirtschaftliche Betriebe mit insgesamt über 1 Million Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche registriert. Laut dem Bundesamt für Umwelt ist die Schweizer Landwirtschaft und Abfall Behandlung für 20 % aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Eine Möglichkeit für eine effizientere, innovativere und nachhaltige Landwirtschaft sind sogenannte Präzision Technologien. Diese können zum Beispiel die Menge an Dünger so präzisieren, dass nur genau die Menge eingesetzt wird, die das Feld auch braucht. In dieser Episode spricht Barbara Dubach mit Robert Finger über Herausforderungen, Chancen und Kooperationsmöglichkeiten im Bezug auf digitale Innovationen in der Schweizer Landwirtschaft.

„Differenzierung im Handel, mit Fokus auf Produktionsbedingungen und Biodiversität- hier muss die Schweiz konsistent vorgehen“, mit Dr. iur. Elisabeth Bürgi Bonanomi

Wir stehen vor der globalen Herausforderung, ein Ernährungssystem zu gestalten, das sowohl unsere planetaren Grenzen respektiert als auch eine ausgewogene und ausreichende Ernährung für alle Menschen ermöglicht.
Die Folgen von nicht nachhaltigen Produktionsweisen, Marktbedingungen und Handelsregeln sind hohe Treibhausgasemissionen, schwindende Agrobiodiversität, reduzierte Bodenfruchtbarkeit und eine falsche Ernährung. Die weltweite Verflechtung unseres Ernährungssystems erfordert ein gemeinsames Vorgehen, um es nachhaltiger zu gestalten. Ein hypothetisches Bundesgesetzes über nachhaltigen Agrarhandel zeigt auf, wo wir ansetzen können. In dieser Episode spricht Barbara mit Rechtswissenschafterin Elisabeth Bürgi Bonanomi über eine nachhaltige Ernährung und das von ihr vorgeschlagene Bundesgesetz.

„Je stärker wir mit der Natur verbunden sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir uns für den Erhalt und die Verbesserung des Wohlergehens unseres Planeten einsetzen“, so Prof. Dr. Sandor Czellar (in Englisch)

Fast drei Planeten Erde wären nötig, wenn alle Menschen so leben würden wie die Schweizer Bevölkerung. Das Ungleichgewicht zwischen dem höheren ökologischen Fussabdruck der Schweiz und unseren planetarischen Grenzen besteht seit Jahrzehnten. Heute verbraucht die Schweiz laut Bundesamt für Statistik 2,8 Mal mehr Umweltleistungen und Ressourcen, als weltweit pro Person zur Verfügung stehen. Um den Übergang zu einer nachhaltigeren Schweiz zu schaffen, muss sich unser Verhalten ändern. Die ökologische Identität des Einzelnen spielt dabei eine wichtige Rolle. In dieser Folge spricht Barbara Dubach mit Sandor Czellar über Identitätsschichten, Motivationsfaktoren für umweltfreundliches Verhalten und darüber, warum es wichtig ist, dass wir von frühester Kindheit an eine enge Beziehung zur Natur pflegen.

„Gebrauchte Geräte landen heute in der Schublade; hier gibt es grosses Potenzial für neue Businessmodelle“, mit Dr. Yann Blumer und René Itten

Negative Umweltauswirkungen von mobilen, internetfähigen Geräten (Handys, Tablets, Laptops), fallen mit 75% zu einem überwiegenden Teil bei ihrer Herstellung an. Eine längere Nutzung von mobilen Geräten ist deshalb ein wichtiger Hebel, um Umweltbelastungen zu reduzieren. Weitere wichtige Ansatzpunkte sind das Design und die Produktion der Geräte, wie auch das Businessmodel welches bis jetzt noch auf den vermehrten Verkauf ausgerichtet ist. In dieser Episode spricht Barbara Dubach mit Yann Blumer und René Itten über das „right to repair“, worauf Konsumenten beim Kauf von Smartphones achten sollten und warum der Sekundärmarkt grosses Potenzial hat.

„Der Wald steht vor grossen Herausforderungen; seine verschiedenen Leistungen müssen nachhaltig zur Verfügung gestellt werden“, mit Prof. Dr. Roland Olschewski, Dr. Esther Thürig und Dr. Tobias Schulz

In der Schweiz ist rund 1/3 der Landesfläche mit Wald bedeckt. Dies ergibt rund 1,7 Millionen Hektar Wald. Nebst der Holz- und Energieproduktion erfüllt der Wald noch weitere wichtige Funktionen. Zum Beispiel leisten Wälder einen grossen Beitrag zur Biodiversität. Rund 35 % aller Arten in der Schweiz sind auf den Wald angewiesen. Auch bietet der Wald Schutz vor Naturgefahren und ist Erholungsraum für uns Menschen. Der Wald leistet also viel für uns Menschen- Forschende sprechen von sogenannten „Waldökosystemleistungen“. Was Mainstreaming in diesem Kontext bedeutet, warum der Wald vor grossen Herausforderungen steht und was für Lösungen es gibt, bespricht Barbara Dubach mit Roland Olschewski, Esther Thürig und Tobias Schulz.

„Politische Unsicherheit behindert Investitionen in saubere Technologien – deshalb dürfen wir nicht länger zögern, klimapolitische Massnahmen zu ergreifen“, mit Dr. Joëlle Noailly (in Englisch)

In seinem Sonderbericht 2022 erklärte der Weltklimarat, dass die Welt jährlich 2,3 Billionen Dollar allein in kohlenstoffarme Stromtechnologien investieren muss, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Der neue Bloomberg-Energiefinanzbericht schätzt jedoch, dass im Jahr 2021 weltweit nur 755 Milliarden USD in die Sektoren der Energiewende investiert wurden. Diese Lücke hat sich bisher nicht drastisch verändert. Barbara Dubach spricht mit Dr. Joëlle Noailly darüber, warum dies der Fall ist und was getan werden kann, um diese Finanzierungslücke zu schließen.

„Die Förderung von umweltfreundlichen Verhalten kann sich positiv auf andere Bereiche auswirken“, mit Prof. Dr. Renate Schubert

Wenn wir im Winter Energie gespart haben, fliegen wir dann zur Belohnung in die Ferien? Eines der UNO Ziele für Nachhaltige Entwicklung ist bis 2030 ist nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster anzustreben. In diesem Zusammenhang sollen Konsumentinnen und Konsumenten besser über nachhaltiges Verhalten informiert werden. Hier stellt sich die Frage welche Anreize zu nachhaltigem Konsumverhalten führen, wie wirksam diese Massnahmen sind und ob sich das dann negativ oder positiv auf andere Bereiche auswirkt. In dieser Episode spricht Barbara Dubach mit Renate Schubert.

„Das öffentliche Beschaffungswesen kann die ökologische und soziale Nachhaltigkeit fördern“, mit Prof. Dr. Peter Seele und Dr. Matthias Stürmer

Pro Jahr werden in der Schweiz über 40 Milliarden Franken für öffentliche Beschaffung auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene ausgegeben. Die Beschaffungsstellen können bereits heute ökologische und soziale Vorgaben durch passende Kriterien vorgeben. In Zukunft sollen Nachhaltigkeitskriterien gemäss neuem internationalem und nationalem Recht und internationalen Verträgen noch stärker berücksichtigt werden. In dieser Podcast Episode spricht Barbara Dubach mit Peter Seele und Matthias Stürmer.

„Alle Spitäler können ihre Betriebsabläufe hinsichtlich Nachhaltigkeit optimieren“, mit Matthias Stucki und Regula Keller

Das Gesundheitswesen hat nach Ernährung, Mobilität und Wohnen den viertgrössten ökologischen Fussabdruck. Dennoch gab es dazu bis jetzt kaum umfassende Nachhaltigkeitsanalysen. Welche Prozesse sind in einem Spital besonders umweltbelastend und wie können sie ohne Einbussen bei der Gesundheitsversorgung nachhaltiger gestaltet werden? Erkenntnisse dieses Forschungsprojekts wurden schon in der Praxis umgesetzt und in einem parlamentarischen Vorstoss des Grossen Rats des Kantons Bern integriert. Barbara Dubach spricht mit Matthias Stucki und Regula Keller über Win-Wins, vegetarische Menüs und optimierte Kaufintervalle in den Spitälern.

„Investitionen in die Aufbereitung von Bauabfällen und Sekundärrohstoffen müssen sich für Unternehmen lohnen“, mit Dr. Susanne Kytzia

Die Schweiz ist kein rohstoffreiches Land. Wichtigste Rohstoffe, die im Inland gefördert werden, sind mineralische Baustoffe wie Kies. Gleichzeitig lagern in unseren Gebäuden, Strassen und anderen Bauten grosse Mengen an mineralischen Rohstoffen. Heute sind Bau, Abfälle und der Aushub bei Neubauten für den weitaus größten Teil der Abfälle verantwortlich. Somit stellt sich die Frage, wie die Kreisläufe im Bauwesen geschlossen werden können. Barbara Dubach spricht mit Susanne Kytzia über das Wechselspiel zwischen Unternehmen und Politik, wie Bauabfälle Primärrohstoffen Konkurrenz machen können und über eine vorgezogenen Recyclinggebühr.

„Eine nachhaltige Wasserversorgung braucht dezentrale und modulare Lösungen“, mit Prof. Dr. Bernhard Truffer und Dr. Eva Lieberherr

Der umfassenden Einführung nachhaltiger Wasserversorgung stehen oft beträchtliche regulatorische und betriebliche Herausforderungen entgegen. Inwiefern solche Infrastrukturen Teil zukünftiger Wasserversorgung und Abwasserentsorgung werden können, wurde mit Blick auf Siedlungswasser und die strategischen Implikationen für die Schweiz untersucht. Barbara Dubach spricht mit Bernhard Truffer und Eva Lieberherr über die Kosten des Siedlungsbaus, integrierte Ansätze und das Stichwort Blaue Wirtschaft.

„Um Netto-Null bis 2050 zu erreichen, muss der Verkehrssektor umgebaut werden“, mit Martin Peter und Vanessa Angst

Der Schweizer Verkehr ist für 40% der nationalen CO2 Emissionen verantwortlich. Zur Erreichung des Netto-Null Ziels der Schweiz muss der Treibhausgasausstoss des Schweizer Verkehrswesen substanziell reduziert werden. Hierzu unterscheidet man grundsätzlich zwischen den drei Ansätzen „verbessern“, „vermeiden“, und „verlagern“. Barbara Dubach spricht mit Martin Peter und Vanessa Angst über verschiedene Szenarien zur Reduktion der Treibhausgase im Verkehr, warum E-Mobilität alleine nicht reicht und was wir tun können, um Netto-Null bis 2050 zu erreichen.

„Nachhaltiger Wohnungsbau sollte die Bedürfnisse der Mieter in seine Gestaltung integrieren“, mit Prof. Dr. Claudia Binder und Dr. Anna Pagani (In Englisch)

Das Wohnen ist der zweitgrösste Verursacher des Schweizer Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. Seit 1990 ist die Bevölkerung der Schweiz um 23% gewachsen, während die Wohnfläche um 35% zugenommen hat. Die Grösse der Wohnungen ist ein Schlüsselfaktor für den Ressourcen- und Energieverbrauch im Wohnungsbau. In dieser Folge spricht Barbara Dubach mit Claudia Binder und Anna Pagani darüber, was hinter dem wachsenden Trend zu grösseren Wohnungen steckt und wie wir das Wohnen umweltverträglicher gestalten können, ohne unseren Lebensstandard zu beeinträchtigen.

„Freiwillige Umweltinitiativen der Privatwirtschaft lohnen sich“, mit Prof. Dr. Thomas Bernauer

Fortschritte in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft erfordern grosse Veränderungen sowohl auf der Produzenten- als auch auf der Konsumentenseite. Inwieweit unterstützen freiwillige Umweltschutzmassnahmen von Unternehmen diese Veränderung und wie werden sie von der Schweizer Bevölkerung wahrgenommen? Barbara Dubach spricht mit Thomas Bernauer über die positiven Auswirkungen von freiwilligen Massnahmen und was man ausser Umweltschutzmassnahmen noch anstreben sollte. Die Serie «Nachhaltige Wirtschaft» ist ein Podcast des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), der Zugang zu den Erkenntnissen des Nationalen Forschungsprogramms «Nachhaltige Wirtschaft: ressourcenschonend, zukunftsfähig, innovativ» (NFP 73) schafft. In jeder Episode spricht Barbara Dubach, Leiterin des Wissenstransfers für das NFP 73, mit renommierten Forschenden, die an einem von 29 Forschungsprojekten gearbeitet haben. In weniger als 20 Minuten erhalten Zuhörende so evidenzbasierte, umsetzbare Fakten für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Die Episoden sind auf Deutsch, Englisch oder Französisch verfügbar.